Thorpe-Cup 2017 in Düsseldorf

Bereits zum zweiten Mal durfte Anna-Lena Obermaier am vergangenen Wochenende das Nationalmannschaftstrikot überstreifen, denn genau wie im Vorjahr war die junge Poingerin ins deutsche Aufgebot für den traditionellen Ländervergleichskampf gegen die USA berufen worden. Nach einer durch Verletzungen geprägten Saison hieß es dort beim Sieg der US-Girls vor allem noch einmal internationale Erfahrung und Wettkampfpraxis zu sammeln, bevor es jetzt in Richtung wohlverdiente Trainingspause geht.

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Während sich die Topmehrkämpfer des deutschen Leichtathletikverbandes, unter anderem der weltjahresbeste Zehnkämpfer Rico Freimuth oder die Medaillenkandidatin Carolin Schäfer, auf die kommenden Leichtathletikweltmeisterschaften in London vorbereiteten, boten die zwei Wettkampftage im Düsseldorfer Waldstadion den Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfern der zweiten Reihe die Möglichkeit sich einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und sich in Szene zu setzen. Aufgelockert wird die Veranstaltung meistens zudem durch ein breitgefächertes kulturelles Rahmenprogramm. So besuchten die Athleten unter anderem das erste Saisonspiel des Fußballzweitligisten Fortuna Düsseldorf.

Der Wettkampf selbst schien für Anna-Lena zunächst unter keinem guten Stern zu stehen. Böiger Gegenwind bremste die Semptlerin beim Hürdensprint entscheidend aus, so dass lediglich eine Zeit von 14,86 Sekunden, mehr als eine halbe Sekunde über der persönlichen Bestleistung, ins Protokoll einging. Und auch der Hochsprung, sonst einer der stärksten und besten Disziplinen der Lehramtsstudentin, verlief äußerst unglücklich: Nachdem Anna- Lena ihre Einstiegshöhe von 1,62 Metern souverän gemeistert hatte, entschied man sich nach Absprache mit den Betreuern und Trainern die nächste Höhe auszulassen. Die dann aufgelegten 1,68 Meter wollten aber partout, trotz vielversprechender Versuche, nicht liegen bleiben. Somit war bereits nach zwei Disziplinen die Siebenkampfbestleistung, die momentan bei 5504 Punkten liegt, außer Reichweite.IMG_4407

In den letzten beiden Wettbewerben des Tages hielt sich Anna-Lena schadlos und erzielte Leistungen im Bereich der persönlichen Saisonbestleistung.

Dieser Trend setzte sich am zweiten Tag fort: Gleich in der ersten Disziplin, dem Weitsprung, verbesserte die 21-jährige ihre Freiluftbestleistung auf 5,63 Meter, bescherte den mitgereisten Fans allerdings ein paar graue Haare mehr, indem sie sich die Steigerung für den letzten Versuch aufgehoben hatte und zuvor nebst einem ungültigen Sprung nur einen deutlich kürzeren in die Grube gesetzt hatte.

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Im Speerwurf konnte die Athletin der LG Sempt, dem starken Gegenwind geschuldet, nicht ihre volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen, zeigte aber mit 39,69 Metern nichtsdestotrotz einer der besten Leistungen im gesamten Frauenfeld. Ebenfalls gutklassig war dann zum Schluss auch der 800-Meterlauf, in dem Obermaier ihre mehr als zwei Jahre alte Bestzeit nur knapp verpasste.

 

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Alles in allem machte das nach zwei anstrengenden Tagen mit Höhen und Tiefen, Sonnenschein und Windböen 5216 Punkte und den elften Platz in der Einzelwertung, sowie einen stimmungsvollen und motivierenden Ausklang einer Saison, die durch Verletzungen geprägt und bestimmt worden war und nun doch noch ein versöhnliches Ende nimmt, auch wenn Anna-Lena aufgrund der angesetzten Universitätsprüfungen nicht an den deutschen Meisterschaften teilnehmen kann.

Weitere Bilder zur Veranstaltung findet man bei:

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