Kampfrichter des Jahres

Die Corona-Regeln werden gelockert und die Ehrungen die in den vergangenen 18 Monaten nicht stattfinden konnten, werden nun nachgeholt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Jutta Groschup-Pudenz aus Forstininng für ihre Verdienste um das Kampfrichterwesen als Kampfrichterin des Jahres 2020 in Oberbayern ausgezeichnet. Aus den Händen des BLV-Präsidenten Neubauer und des Kampfrichterobmanns in Bayern, Alois Büchler, wurde ihr die Auszeichnung im Aumeister im Rahmen einer kleinen Zeremonie überreicht. Auszüge aus der Laudatio könnt ihr dem folgenden Bericht entnehmen.

„Wer zu einem Wettkampf in ein Stadion kommt und nicht weiß, ob sie schon da ist wird spätestens wenn er ihr herzhaftes Lachen hört wissen, dass sie schon da ist.

Die Rede ist von Jutta Groschup-Pudenz.

Jutta schloss ihre Ausbildung zur Kampfrichterin am 01.01.1994 ab. Seither ist sie der LG Sempt als Kampfrichterin verbunden und hat sich dort auch im Veranstaltungsmanagement eingebracht. So wurden von ihr, über Jahre hinweg, diverse Oberbayerische und Bayerische Meisterschaften in der Sportanlage Markt Schwaben organisiert. Als eines der herausragenden Ereignisse ist hier sicherlich die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf im Jahr 2013 zu nennen. Die Resonanz auf diese Veranstaltung war deutschlandweit positiv und hat viele Entwicklungen in der Leichtathletik vorweggenommen. So wurden dort das erste Mal Vermessungsgeräte für das Messen der Langwürfe eingesetzt.

Im Kreis Südostoberbayern wurde Jutta durch die Eheleute Ferdl und Balbine Greithanner sowie Günter Kröger in das Kampfrichter- und Wettkampfwesen eingearbeitet. Hier wurde sie schnell zu einer großen Stütze. Aufgrund ihrer breit gefächerten Talente konnte sie sowohl in der Wettkampfvorbereitung, als Einsatzleiterin als auch im Wettkampfbüro wertvolle Impulse setzen und jederzeit Hilfe leisten. War sie nicht in einer dieser Funktionen im Einsatz, stellte sie sich gerne als Schiedsrichterin, Obfrau oder Kampfrichterin zur Verfügung. Ihr Haupteinsatzgebiet lag dabei auf der Bahn, wo sie bald bayernweit als Schiedsrichterin gefragt war.

Als Höhepunkt ihrer bisherigen Kampfrichtertätigkeit kann man sicherlich die Mitwirkung bei der Europameisterschaft 2002 in München, und insbesondere der Weltmeisterschaft 2009 in Berlin nennen. Dabei konnte sie ihre Stärken als Mitarbeiterin im TIC voll ausspielen und konnte u.a. die Legende Usain Bolt persönlich näher kennenlernen.

Nach dem Ausscheiden von Ferdl und Balbine Greithanner als Kampfrichterwarte im Kreis Südostoberbayern übernahm sie zusammen mit Silke Stigroth diese anspruchsvolle Aufgabe. Es gelang ihr, mit ihrer unaufdringlichen Art Kampfricher zu begeistern und zu Weiterbildungen anzuregen. Der Stamm von derzeit ca. 250 aktiven Kampfrichtern im Kreis geht zu einem nicht unerheblichen Teil auf ihre Arbeit zurück. Ein Großteil der derzeit aktiven Schiedsrichter in Oberbayern ist ihren Bemühungen zu verdanken, wobei sie bei ihren Überredungsversuchen auch nicht die notwendige Hartnäckigkeit vermissen ließ, insbesondere wenn sie sicher war, dass der Kandidat für die Aufgabe geeignet war, auch wenn dieser ggfs. nicht unbedingt von seiner Eignung überzeugt war.

Auch auf die erfolgreiche Durchführung der Deutschen Mehrkampfmeisterschaft 2020 in Vaterstetten und der Deutschen Meisterschaft im Blockwettkampf 2021 in Markt Schwaben strahlte ihre Tätigkeit noch aus. Viele der dort eingesetzten Kampfrichter wurden durch sie aus- und weitergebildet.

Nachdem sie sich mehr ihrer Rolle als Bändigerin ihrer Enkel zuwenden wollte, hat sie sich langsam aus den Führungspositionen und dem Kampfrichterwesen zurückgezogen. Hierbei sorgte sie dafür, das sowohl im Kreis Südostoberbayern als auch in der LG Sempt ein reibungs- und lückenloser Übergang auf die nächste Generation erfolgte.

Derzeit steht sie, falls nicht die Vorbereitung von Geburtstagsfeiern für ihre Enkel dagegensprechen oder ein Kuchen mehrfach gebacken werden muss, weil die Brösel in der Kuchenform gefehlt haben, immer noch gerne als Kampfrichterin zur Verfügung und Jutta wird auch bei der anstehenden Europameisterschaft 2022 in München im TIC ihren großen Erfahrungsschatz wieder in bewährter Weise einbringen und für sich unvergessliche Momente kreiieren.“