Der Höhepunkt der bayerischen Hallenleichtathletik in den Einzeldisziplinen ging am vergangenen Wochenende im Münchener Olympiapark über die Bühne. Es standen die bayerischen Wintermurf- und Hallenmeisterschaften der Altersklassen M15/W15 bis Aktive auf dem Programm. Obwohl eine Reihe von Medaillenkandidaten aus den Reihen der LG Sempt verletzungsbedingt passen mussten, konnten sich die Vertreter aus dem Landkreisnorden über einen wahren Medaillenregen (11 Medaillen, darunter 5 x Gold) freuen.
So ging zum Beispiel in der Männerklasse Ruben Mayer im Stabhochsprung an den Start und holte sich mit übersprungenen 4,15 Meter die Silbermedaille ab. Ein Kunststück das Lea Holtmann im Weitsprung der Frauen gelang. In einem Wettkampf in dem Lea nach den ersten drei Versuchen nur auf Rang 6 gelegen hatte, kam sie in der zweiten „Halbzeit“ richtig in Schwung und holte sich mit 5,70 Metern im 6.Sprung mit neuer PB ebenfalls die Silbermedaille ab.
In der Männlichen Jugend U18 war das Hürdenduo Jonatan Toldy und Maximilian Schreiber im 60m-Hürdensprint am Start. Beide qualifizierten sich dabei souverän als jeweilige Laufsieger (Jonatan in 8,01 sec und Maximilian in 8,23 sec) für den Endlauf. Hier legten dann Beide einen fulminanten Start hin, der Jonatan in 8,00 sec souverän zum Titel brachte. Maximilian touchierte leider die ersten beiden Hürden leicht, kam dabei so sehr aus dem Rhythmus, das er die dritte Hürde nicht mehr überqueren konnte und ausschied.
Vielstarter in der U18 war in den Wurfdisziplinen Andreas Gröninger und er konnte sich am Ende über 2 Medaillen freuen. Im Kugelstoßen überwand er mit der 5 kg- Kugel das erste Mal die 15-Meter Marke (15,02) und musste sich nur einem ein Jahr älteren Konkurrenten geschlagen geben. Auch der Diskus flog auf beachtliche 41,39 m und bedeutete auch hier Rang 2 hinter dem überragenden Athleten Tobias Stastny. Eine Nebendisziplin stellt für Andreas der Hammerwurf dar, den er aber auch gut beherrscht und mit 33,48 Meter (Rang 6) auch eine beachtliche Weite erzielen konnte.
Zwei Titel heimste Maresa Hense in der weiblichen U18 ein. Die frischgebackene Deutsche Meisterin im Mehrkamp zeigte auf der Bahn einen fulminanten 200-Meter-Lauf und dominierte die Kunkurrenz in 25,47 sec. Den zweiten Titel ließ sie im Weitsprung folgen, im dem sie ab dem ersten Versuch in Führung lag und am Ende mit 5,63 m und mehr als 20 cm Vorsprung gewann. Im Hürdensprint ging sie gemeinsam mit Leonie Schmid an den Start.
Die beiden Semptlerinnen konnten sich in 8,90 sec (Maresa) und 8,13 sec (Leonie) souverän für das Finale qualifizieren. Hier konnten sie ihre Vorlaufzeiten in 8,94 bzw. 9,17 sec bestätigten, hatten aber gegen die Spezialistinnen knapp keine Chance und kamen auf Rang 4 und 5 ein. Leonie ging am Sonntag dann auch noch im Speerwurf an den Start und belegte mit sehr guten 35,04 Metern in einem hochklassigen Wettbewerb den 5.Rang.
In der M15 hatte sich Maximilian Ertl unerwartet im Sprint und Weitsprung für die Titelkämpfe qualifiziert. Zur Überraschung aller Beobachter war er nicht nur Teilnehmer, sondern kam auch mit zwei Medaillen wieder nach Hause. Im Flachsprint bestätigte er im Vorlauf zunächst die bereits erbrachten Leistungen und qualifzierte sich in 7,65 sec. souverän fürs Finale. Hier konnte er dem siegreichen Athleten der LAG Mittlere Isar zwar nur bedingt Paroli bieten, kämpfte aber verbissen um den Silberrang und holte sich diesen in neuer persönichen Bestleistung von 7,63 sec. Als Zugabe stand am Sonntag dann noch der Weitsprung auf dem Programm. Der Anlauf des Landshamers ist noch nicht stabil und so kam es, das Maximilian in keinem seiner Versuche das Brett traf. Umso erstaunlicher das er zu Beginn des Wettkampfs eine solide Serie ablieferte und die dabei erzielte Topweite von 5,50 m am Ende für den nichterwarteten Gewinn der Bronzemedaille reichte.
Zweimal Gold, wie Maresa, konnte auch Chiara Wildner in der W15 bei diesen Titelkämpfen erringen. Der Sieg im Kugelstoßen war von der Mehrkämpferin aufgrund der Vorleistungen erwartet worden. Chiara lieferte hier dann auch mit 12,31 Metern die beste Leistung ab, ohne dabei an ihr Leistungsmaximum gehen zu müssen. Auch im Diskuswurf war die hochgewachsene Athletin eine Klasse für sich. Sie schleuderte das 1kg-Gerät auf starke 38,24 Meter und holte souverän die Goldmedaille.
Im Flachsprint der W15 verpasste Lena Orend in 8,24 sec in einem Hundertstel-Krimi knapp den Endlauf und konnte somit nur im B-Final ihre gute Form unter Beweis stellen. Hier lief sie als Laufzweite exakt die gleiche Zeit nochmal und wurde am Ende Gesamt 10. Das B-Finale wurde es im Hürdensprint für Chiara und Paula Duncker-Martin.
Die Zeiten der Mehrkämpferinnen von 9,56 bzw. 9,61 sec. im Vorlauf reichten gegen die Hürdensprinterinnen nicht ganz für den Endlauf. Im B-finale lieferte Paula dann eine Steigerung auf starke 9,53 sec ab. Sie gewann damit das B-Final und wurde Gesamt-9. Chiara bestätigte in 9,58 sec die Vorlaufzeit und wurde im B-Finale gute 3.
Als letzte Disziplin stand dann noch der Hochsprung der W15 auf dem Programm. Ein bisschen hatte man hier von Seiten Paulas aufgrund der Vorleistungen mit einer Medaille geliebäugelt. Leider konnte sie mit 1,56 Metern ihr Potenzial nicht ganz abrufen und wurde undankbare Vierte. Julia Maier und Chiara übersprangen beide die 1,45 Meter und reihten sich im geschlagenen Feld ein.