Bayerische Hallenmehrkampfmeisterschaften in Fürth

Die diesjährigen Hallenmehrkampfmeisterschaften überraschten mit großen Starterfeldern in allen Altersklassen und teilweise starken Ergebnissen. Umso erfreulicher, daß sich die LG Sempt mit ihren 15 qualifizierten Startern am Ende von zwei ereignisreichen Tagen über insgesamt 4 Einzelmedaillen und 3 Mannschaftsmedaillen freuen konnte. Überstrahlt wurde die Bilanz dabei von den Einzeltiteln von Anna-Lena Obermaier in der Frauen- und von Nick Braune in der U18-Klasse.

 

Anna-Lena spielte in ihrem ersten Aktivenjahr ihre Stärken aus, und dominierte am Ende mit 3797 Punkten das restliche Teilnehmerfeld klar. Schon der Start mit der neuen Hürdenbestzeit von 8,83 sec. gelang überzeugend, und Anna-Lena zeigte im weiteren Verlauf keine Schwächen mehr. Teilweise ärgerte sie sich sogar noch über sich selber, als z.B. beim Kugelstoßen ihr deutlich bester Versuch knapp übertreten war. Mit dieser Leistung reiht sich Anna-Lena in der deutschen Hallenbestenliste auf Platz 10 ein – Chapeau.

Die Mädels der U16 (Beatrix Kerger, Johanna Bauer und Sophie Kilders) schrammten mit dem 4.Platz in der Mannschaftswertung nur knapp an einer unerwarteten Medaille vorbei. Alle 3 bewegten sich am Sonntag im jeweiligen Bestleistungsbereich. Besondere Freude bereitete dabei Johanna, die in der W14 auf einem ansprechenden 9.Rang einkam, und Potenzial für die nächsten Jahre andeutete. Beatrix zeigte vor allem im Kugelstossen mit 9,21 Meter eine ansprechende Leistung, während Sophie einen ausgeglichenen Mehrkampf zeigte. Auf jeden Fall waren alle erfreut, das wir bei den jungen Damen nach langer Zeit mal wieder in Mannschaftsstärke antreten konnten.

Gewohnt sind wir das ja schon von den Jungs. Hier befanden wir uns in der tollen Lagen, das wir in allen Jugendklassen (U16/U18/U20) jeweils ein Team an den Start bringen konnten, und jedes dieser Teams auch noch eine Medaille erringen konnte.

In der U16 bestätigte Leander Schweitzer seine Leistungen des Vorjahres und errang am Ende eines spannenden Mehrkampfes punktgleich (2.868 Pkte) mit einem Kirchheimer Athleten den Bronzerang. Den zweiten Platz verpasste er aufgrund des Vergleichs der gewonnenen Disziplinen. Besonders seine Hochsprungleistung von 1,79 Meter brachte ihn in der Wertung nach vorne. Begleitet wurde Leander von Korbinian Wiesend und Nicolas Krieger, die beide ihre ersten ernsthaften Mehrkämpfe absolvierten. Korbinian überzeugte insbesondere im Hürdensprint mit der Zeit von 8,80 sec. und so langsam gelingt es ihm auch die Geschwindigkeit vom Weit- und Hochsprung umzusetzen. Am Ende ein guter 8 Platz in der Einzelwertung und gemeinsam mit Nico und Leander der sichere zweite Platz in der Mannschaftswertung. Nicolas konnte als 8. in der Klasse der M14 auch überzeugen und stellte im Weitsprung und Kugelstoß neue Bestleistungen auf.

In der U18 kommte der überraschende Sieger auch von der LG Sempt. Nick Braune sammelte am Ende eines tollen 2.Tage im 7-Kampf gute 4.250 Punkte und liess die ein Jahr älteren Konkurrenten hinter sich. Nach ausgeglichenem 1.Tag (mit PB im Stabhochsprung 3,35 Meter) legte er am Sonntag gleich die beste Hürdenzeit (8,76 sec) und eine neue PB im Hochsprung (starke 1,82 m) vor und zog seinen direkten Kollegen sogleich den Zahn. Ein couragierter 1000m-Lauf beseitigte die letzten Zweifel. Um die Medaillen mitkämpfen wollte auch Kevin Heller, aber ein „Salto Nullo“ beim Stabhochspung  bei der zu mutig gewählten Einstiegshöhe verhinderten einen besseren, als den 9.Platz. Besonders stark wieder die Leistung im Flach- und Hürdensprint (7,66 / 8,90 sec.). Komplettiert wurde das Trio von Benedikt Obermaier, der in einem soliden Mehrkampf 3210 Punkte zum Mannschaftsergebnis beitrug, was für die 3 am Ende den Silberrang bedeutete.

Die Karten in der U20 bzgl. Mannschaftstitel waren nach Sichtung der Meldeliste schnell gemischt. Gräfelfing war mit den beiden Topathleten Suckfüll und Wolter außerhalb der Reichweite des U20-Teams. Der 2. Platz in der Mannschaftswertung war auch bis zur 6 Disziplin in Reichweite, bis Andreas Huber beim Einspringen zum Stabhochsprung das Missgeschick passierte. Beim „Durchlaufen“ trat er in ein Loch der maroden Matte und dehnte sich die Aussenbänder. Ein ernsthafter Start im Stabhochsprung und 1000m-Lauf war nicht mehr in Erwägung zu ziehen. So reichte es am Ende für Korbinian Obermaier, Simon Holländer und Andi „nur“ zum dritten Platz. Korbi überzeugte dabei mit guten Leistungen und konnte sich am Ende als 6. im Einzelklassement platzieren. Wenn man bedenkt, das vor ihm auch noch 3 Athleten des älteren Jahrgangs einkamen, kann man von einem gelungenen Auftakt in der U20 reden. Simon Holländer konnte sein Leistungspotential an den beiden Tagen aufgrund einer gerade überstandenen Fußverletzung nicht ganz ausreizen und kam letztlich als 12. ins Klassement. Andreas Huber war bis zu seiner Verletzung gut unterwegs, und hätte mit den beiden ausstehenden Disziplinen sicherlich eine TopTen-Platzierung erreichen können.

Bei den Männern gab es die letzte und unerwartetste Medaille. Noah Kollhuber holte sich mit 4819 Punkten überraschend die Bronzemedaille bei den Männern ab. Er überzeugte in allen Disziplinen mit seiner Ausgeglichenheit und bewegte sich stets im Bestleistungsbereich. Besonders gut gelang ihm der Hürdensprint in der Zeit von 8,78 sec. bei dem er mit den Stärksten mithalten konnte. Über einen guten 9.Rang bei seinem ersten Mehrkampf bei den Aktiven freute sich Ruben Mayer. Leicht gehandicapt durch eine Muskelblessur, liess er es bei den Sprintdisziplinen etwas langsamer angehen, konnte aber im Wurf (Kugel 11,92 Meter) un im Stabh (4,00 Meter) überzeugen.

Das Fazit der 2 Tage von Fürth sind aus der Sicht der LG Sempt positiv, das I-Tüpfelchen wäre es noch gewesen, wenn eine dritter Mann am Start gewesen wäre, dies verhinderte allerdings die berufliche Ausbildung von Maxi Ostler und Sven Holländer. Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an die beiden verantwortlichen Betreuer Karin Ertl und Andi Streng, die an den beiden Tagen nicht zur Ruhe kamen, und von einem Wettbewerb zu anderen hetzen mussten.