Nun ist auch der erste Nationalmannschaftseinsatz von Anna-Lena Obermaier bereits Geschichte. In einer ereignisreichen Woche voller neuer Eindrücke absolvierte sie im Bundesstaat Arkansas den traditionsreichen Thorpe-Cup, in dem die Mehrkämpfer von USA und Deutchland jedes Jahr gegeneinander antreten. Auch wenn die USA dieses Jahr deutlich die Nase vorn hatten, überwog bei der Poingerin die Freude, denn eine neue Bestleistung im Speerwerfen (46,39 Meter) und die neue 7-Kampf-Bestleistung von 5437 Punkten rundeten die überraschende Wettkampfreise ab.
Dabei begann der Trip in den Mittleren Westen mit Flugverspätungen und verpassten Flügen, sodass am Ende eine Verzögerung von 6 Stunden zum ursprünglichen Reiseplan akzeptiert werden mussten. Das dann auch noch das Gepäck verschwunden war, und vom Fahrdienst der ausrichtenden Universität in Chicago per Auto geholt werden musste, passte ins Bild. Ein liebevoller Empfang durch die Gastgeber und ein umfangreiches Rahmenprogramm, sowie die beeindruckenden Sportstätte entschädigten dann aber bereits vor dem Wettkampf für diese Unannehmlichkeiten.
Der Wettkampf selber begann dann mit ordentlichen 14,52 sec. im Hürdensprint. Die 1,70 Meter im Hochsprung stellten dann nicht alle Ansprüche zufrieden. Da der Versuch über diese Höhe deutlich über der Latte war, entschied sich Anna dazu die nächste Höhe auszulassen und erst bei 1,76 Meter weiterzuspringen, was am Ende dann doch zu hoch gepokert war. Die 11,33 Meter im Kugelstossen waren nach dem Wettkampfverlauf in Ordnung und auch die 26,19 sec. über 200 Meter waren im Rahmen des diesjährigen Leistungsvermögens, aber es fehlte der Ausreißer nach oben.
Interessanterweise wurde der Wettkampf in den Abendstunden ausgetragen, da das Wetter im Mittleren Westen für Höchstleistungen während des Tages nicht ausgelegt ist (hohe Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen)
Auch der 2. Wettkampftag begann mit 5,44 Metern im Weitsprung nicht optimal, aber dann folgte der Knaller im Speerwerfen. 46,39 Meter hatte Anna-Lena im Wettkampf noch nie geworfen, und beinahe hätte das für den Disziplinsieg und die ausgelobte Sonnenbrille gereicht. Auch die 2:21,34 min im abschliessenden 800-m-Lauf waren noch eine starke Leistung und führten am Ende zu den ansprechenden Gesamtergebnis von 5437 Punkten.
Am Sonntag wurde dann nach der Party mit den Athleten der USA noch die Umgebung erkundet und eine amerikanische Shopping-Mall heimgesucht, bevor am Montag der Heimflug anstand.
