Bayerische Mehrkampfmeisterschaften in Erding

Licht und Schatten liegen bei zweitägigen Mehrkampfveranstaltungen immer im Bereich des Möglichen. Auch für das vergangene Wochenende bewahrheitete sich diese Weisheit wieder einmal. Dies galt dabei ebenso für das Wetter wie auch für die Ergebnisse der 7 Semptler Starter. Insgesamt konnten sich die Athleten über 5 Medaillen und eine DM-Qualinorm freuen.

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Rein metereologisch forderte das Wetter den Sportlern so einiges ab. Am Samstag strahlte die Sonne über Erding und zog allen die Kräfte aus dem Körper. Erst die späten Nachmittagsstunden brachten spürbare Erleichterung. Ganz anders das Bild am Sonntag. Nach dem Hürdenläufen am frühen Morgen öffnete der Himmel seine Schleusen, und erst am frühen Nachmittag wurde es gerade für die Zehnkämpfer beim Stabhochsprung und Speerwerfen noch rechtzeitig trocken.

Sportlich lieferte Anna-Lena Obermaier einen hochwertigen 7-Kampf in der U23 ab und holte sich mit 5239 Punkten überlegen den Meistertitel. Sie freute sich dabei vor allem über ein Ansteigen der Formkurve in den Sprüngen (1,75 Meter hoch und 5,51 Meter weit). Auch die Formkurve beim Speerwurf mit neuem Gerät zeigte mit 40,63 Meter in die richtige Richtung. Das Risiko im 800 Meter-Lauf mit einer schnellen Anfangsrunde (65 sec.) wurde allerdings nicht belohnt. Auf den letzten 200 Meter gingen ihr die Körner aus, und die erhoffte TopZeit verfehlt.

Den zweiten Titelgewinn der Meisterschaften für die LG Sempt ging auf das Konto der männlichen U20-Mannschaft in der Besetzung Korbinian Obermaier, Simon Holländer und Andi Huber. Gekrönt wurde der fulminante zweite Wettkampftag mit reihenweisen Bestleistungen durch die Erfüllung der DM-Norm. Damit haben die Jungs nach den erreichten 16.407 Punkte im August die Chance in Kienbaum bei Berlin die Farben der LG Sempt überregional zu repräsentieren.

Abgerundet wurde das Mannschaftsergbnis durch die Silbermedaille für Korbi und die Bronzemedaille für Andi. Für Andi bedeutete dies die erste Einzelmedaille in einem Mehrkampf auf bayerischen Level. Wieder ein Beweis dafür das Trainingsfleiss sich irgendwann auszahlt. Die drei Jungs konnten am Samstag und Sonntag in allen Wurfdisziplinen in teilweise neue  Leistungsbereiche vorstoßen und zeigten sich technisch enorm stabil. Gekrönt wurde das durch die guten Bestleistungen im Stabhochsprung von Andi (3,90 m) und Korbi (4,10 m). Simon Holländer konnte das gute Mannschaftsergebnis als 5. der Einzelwertung abrunden, und freute sich über das Ende der monatelangen Leidenszeit infolge Virusinfektion und Mittelfußbruch. Aufgewertet wurde das Ergebnis noch dadurch das Korbi und Simon nebenbei auch noch ihr Fachabi- bzw. Abi gebaut haben.

In der U18 der Jungs waren die Erwartungen im Vorfeld schon gedämpft. Benedikt Obermaier steckt mitten in den Abschlußprüfungen und musste frühzeitig absagen. Leander Schweitzer und Nick Braune, beide sichere Medaillenkandidaten fielen kurzfristig aufgrund Verletzung/operativen Eingriff aus, sodaß vom Quartett der Semptler „nur“ Korbinian Wiesend übrig blieb. Der liess sich allerdings nicht lumpen und absolvierte den ersten kompletten Zehnkampf seines Lebens und holte völlig überraschend mit 5.440 Punkten die Bronzemedaille. Er überbot reihenweise seine eigenen Bestleistung und zeigte sich in den Würfen sehr gefestigt. In seinen Sahnedisziplinen Hürdensprint und 400-Meter Lauf brillierte er. Die 15,23 sec bzw. 51,97 sec. stellen für einen U18-Athleten herausragende Werte dar.

In der Klasse der U23 ging Ruben Mayer an den Start. Im Gesamtergebnis steigerte er seine Zehnkampfleistung auf 5.917 Punkte und wure in einem starken Feld sehr guter Fünfter. Wie sich bereits in den letzten Wettkämpfen andeutete findet er in den Sprungkraftwettbewerben immer mehr zu seinen alten Stärken zurück, so verwunderte es nicht sehr, das er nach 6 Jahren seine persönliche Bestleistung von 1,78 Metern im Hochsprung einstellen konnte. Seine Stärken in den Wurfdisziplinen konnte er punktebringend einbringen und auch das Ergebnis im  Stabhochsprung mit 4,20 Metern befand sich im oberen Bereich des Leistungsvermögens. Der Angriff auf die neue Bestleistung von 4,40 Meter blieb „noch“ erfolglos. Leider verpasste Ruben mit der erreichten Gesamtpunktzahl die Norm für die deutschen Meisterschaften knapp nicht. Hierzu wären 6000 Punkte notwendig gewesen.

Ein bisschen Schatten gibt es von den beiden Starterinnen in der U16 zu berichten. Hannah Schreiber, die bereits am vergangenen Wochenende in Markt Schwaben mit den Folgen einer Erkrankung zu kämpfen hatte, musste den Siebenkampf der W14 nach einem Tag abbrechen. Johanna Bauer kämpfte sich durch zwei bewegte Tage. Guten Leistungen im Speerwurf mit 27,48 Meter und Hochsprung (1,46 Meter) stand ein misslungener Hürdensprint gegenüber, bei dem sie an einer Hürde hängenblieb und nach der Hälfte der Strecke in den Stand abgebremst wurde. Anhaltende Kniebeschwerden liessen dann den abschliessenden Start über 800 Meter nicht mehr zu. Dadurch reihte sie sich im Klassement mit 2652 Punkten auf Platz 22 ein.

Als Fazit der Mehrkampfsaison auf bayerischer Ebene bleiben, neben diversen Medaillen,  die erfreulichen Qualifikationen von Anna-Lena Obermaier für die DM im 7-Kampf, von Lea Holtmann für den Block Sprint/Sprung in Lage am kommenden Wochenende und die Quali für die 10-Kampfmannschaften der Jungs in der U18 und in der U20 (Bernhausen und Kienbaum).