Markt Schwaben – WM-Stadionsprecher Florian Weber brachte es am späten Sonntagnachmittag auf den Punkt: „Gestern hat das IOC die Olympischen Spiele 2020 nach Tokio vergeben. Einige von euch haben durchaus die Chance, dann dabei zu sein.“ In der Tat tummelten sich an den beiden Tagen der Deutschen U 16 Block-Mehrkampfmeisterschaften der Leichtathleten in Markt Schwaben eine Menge vielversprechender Talente aus allen Bundesländern – quasi die Zukunft der deutschen Leichtathletik.
Selten zuvor erhielten Nachwuchstitelkämpfe auf Bundesebene von Gästen, Athleten, Trainern und Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) derart viel Lob, und das zu Recht! Während am ersten Tag die Sonne mit Temperaturen von bis zu 27 Grad sommerlich-leistungsfördernde Bedingungen ins fein herausgeputzte Markt Schwabener Stadion zauberte, waren es am Sonntag angenehme 22 Grad. Der angekündigte Regenguss ließ sich weidlich Zeit, bis die letzten Hochspringer am frühen Abend in einer tollen Atmosphäre ihre kollektive Flugschau beendet hatten.
Die Organisation unter der Federführung der unermüdlichen Jutta Pudenz klappte an beiden Tagen wie am Schnürchen, die LG Sempt als örtlicher Ausrichter präsentierte sich von ihrer allerbesten Seite und als bis in die Haarspitzen motiviertes Team. An Ort und Stelle bekam Jutta Pudenz deshalb auch von DLV-Vertretern quasi einen „Persilschein“ für die Ausrichtung künftiger Deutscher Meisterschaften ausgestellt , so zum Beispiel für die erstmals geplanten U 16-Einzeltitelkämpfe 2014. „Wir werden aber im kommenden Jahr auf jeden Fall pausieren“, erklärte die Cheforganisatorin kategorisch, „weil ich unserem Team in einem solch kurzen Anstand nicht noch einmal eine solche Herkulesaufgabe aufbürden will. Aber wir sind alle sehr stolz. Ein Offizieller des DLV sagte mir zum Abschluss: Ihr habt hier etwas Einzigartiges geschafft, das so schnell nicht überboten werden kann!“
Vielleicht auch deshalb, weil die Deutschen Blockmeisterschaften nach einigen desaströsen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren und der Diskussion um die Einführung der Einzeltitelkämpfe kurz vor der Abschaffung standen. Neben dem erstaunlich hohen sportlichen Wert hat Markt Schwaben vor allem eines erreicht: Den Namen Markt Schwabens über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und den Stellenwert der Leichtathletik-Nachwuchsmeisterschaften eindrucksvoll zu unterstreichen.
Achtbar schlugen sich auch die beiden einzigen Vertreterinnen aus der Region. Friederike Hangen vom TSV Vaterstetten wurde mit 2518 Zähler im Blockwettkampf Wurf (100 Meter, 80 Meter Hürden, Diskus, Kugel, Weitsprung) sehr gute 13. mit 2518 Zählern (13,56 sec, 12,68 sec, 25,16 m, 10,26 m, 4,79 m). Ihre Vereinskameradin Luisa Fauth belegte mit 2397 Punkten den 26. Platz (13,58 sec, 12,67 sec, 22,05 m, 8,80 m, 4,58 m).
Reinhard Köchl