Die bayerischen Hallenmeisterschaften inkl. Winterwurfmeisterschaft gingen am vergangenen Wochenende im Rahmen einer zweitägigen Großveranstaltung in der Münchner Lindehalle über die Bühne. Athleten und Betreuer der LG Sempt kamen an den zwei Tagen aus dem Dauerstrahlen nicht heraus. Unzählige persönliche Bestleistungen pflasterten den Weg zu der phantastischen Ausbeute von 14 Medaillen. Besonders schön dabei war, dass sich das Sammeln der Medaillen auf viele und noch dazu neue Gesichter verteilte. Die Story des Wochenendes lieferte dabei ein junger Hochspringer, der sich in seinem erst zweiten Wettkampf den Titel holte.

Beginnen wollen wir die Berichterstattung aber mit einem gestandenen Athleten. Ruben Mayer rief im Stabhochsprung seine persönliche Bestleistung von 4,30 Metern ab und holte sich in der Männerklasse überraschend die Bronzemedaille. In der U20 holte sich Maximilian Schreiber im Hürdensprint ebenfalls das bronzenen Edelmetall ab. Nach 8,23 Sekunden im Vorlauf steigerte er sich im Finale auf 8,16 Sekunden. In dem sehr stark besetzten Rennen konnten sich die 5 Erstplatzierten darüber hinaus über die Norm für die Deutsche Jugendmeisterschaft in Dortmund freuen. Am Sonntag ging Maxi dann im Weitsprung noch fremd. In der ungewohnten Disziplin sprang er im ersten Versuch gute 6,21 Meter (PB) und verpasste den Endkampf als 9. damit nur knapp.

Für das nächste Erfolgserlebnis sorgte Leonie Schmid in der Klasse der U20. Die gute Leistung im Vorlauf des Hürdensprints (9,05 Sekunden = DM-Norm) ließ sie im Finale eine Zeit von 9,10 Sekunden folgen und holte sich ebenfalls die Bronzemedaille. Im Kugelstoßen konnte sich leicht gehandicapt mit 10,60 Metern nicht ganz ihr Potential abrufen und wurde undankbar 4. Über 200 Meter geriet sie dann auch noch im Zielbereich ins Straucheln und konnte damit nicht die gewünschte Zeit in die Ergebnislisten bringen.

In der U18 waren drei starke Jungs am Start. Emil Oppelt belegte in einem bärenstarken 1500-Meterlauf in 4:14,73 Minuten den tollen 3. Rang. Auf den letzten beiden Runden hatten die beiden Favoriten eine gnadenlose Temposteigerung vorgenommen, der Emil zum Schluss nicht mehr ganz folgen konnte. Seine Visitenkarte im Sprint gab Jan Noras ab. Im 60-Meter-Vorlauf steigerte er seine PB auf 7,51 Sekunden, um sie dann im B-Finale noch auf 7,50 Sekunden zu steigern. Über 200 Meter legte er flotte 24,15 Sekunden (PB) auf die Platte. Auch im Hürdensprint lieferte er ordentliche 9,27 Sekunden ab. Deutlich flotter war hier im Vorlauf Maximilian Ertl unterwegs. In 8,51 Sekunden gewann er seinen Lauf mit neuer PB und zog ins Finale ein. Dort bestätigte er die Leistung in 8,58 Sekunden und holte sich mit dem Vorsprung von 2/1000-Sekunden in einem Fotofinish die Bronzemedaille.

Nachdem er im Stabhochsprung mit der Einstellung der PB von 3,70 Meter als 4. noch knapp an den Medaillen vorbei gesprungen war, holte er das im Weitsprung nach. 6,24 Meter stellt PB dar und er belohnte sich mit der Silbermedaille.

In der weiblichen U18 gab Isabella Tikovsky eine weitere Kostprobe ihres Talents. Im Vorlauf überzeugte sie mit neuer PB von 7,83 Sekunden und zog ins Finale ein. Dort holte sie gegen deutsche Spitzenathletinnen in 7,92 Sekunden eine funkelnde Bronzemedaille. Karin Weiß hatte sich in 8,10 Sekunden für das B-Finale qualifiziert und bestätigte in 8,18 Sekunden die Leistung. Über 200 Meter ließ Karin dann noch eine ansprechende Zeit von 26,34 Sekunden folgen. Über 1500 Meter konnte Julia Gützlaff das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen, holte sich mit der PB von 5:18,69 aber einen Top-Ten-Platz. Im Hürdensprint verzichtete Isabella nach soliden 9,32 Sekunden auf die Finalläufe, während Karin nach 9,68 Sekunden im Vorlauf im B-Finale ihre Bestzeit auf starke 9,48 Sekunden verbesserte. Ebenfalls eine neue PB stellte Paula Duncker Martin auf, nach 9,10 Sekunden im Vorlauf steigerte sie sich im A-Finale auf starke 9,02 Sekunden und wurde 5. Da wollte Ruth Schittenhelm im Hochsprung nicht hinten anstehen und schwang sich mit 1,50 Metern ebenfalls über eine neue persönliche Bestleistung.

Im Weitsprung schockte Lena Orend im letzten Versuch große Teile der Konkurrenz und sprang auf starke 5,45 Meter. Lohn war der 3. Rang und die Bronzemedaille. Auch Paula sprint nun konstant die Weiten jenseits der 5-Meter-Marke. 5,19 Meter bedeuteten PB und Rang 8. Dass Paula in Bezug auf die anstehenden Mehrkampfmeisterschaften eine heiße Anwärterin auf eine Medaille ist, zeigte sie im Kugelstoß, in dem sie mit 11,90 Metern als 4. die Medaillenränge nur knapp verpasste.

Als eifrige Medaillensammler betätigten sich die Jungs der M15. Zunächst konnte sich Armin Weiß nach 8,23 Sekunden im Flachsprint nicht für die Finals qualifizieren, aber dann legten die jungen Männer los. Zunächst gelang Robert Müller im Hürdensprint in 9,34 Sekunden eine PB, dann ließ Robert die Kugel auf 12,41 Meter fliegen – PB und die Silbermedaille.

Als dann am Abend Felix Frank und Robert mit den Weiten von 35,66 bzw. 35,64 Metern noch die Silber- und Bronzemedaille folgen ließen, kannte die Freude keine Grenzen mehr. Getoppt wurde dies allerdings noch vom Ergebnis im Hochsprung. Christian Hylla nahm in seinem zweiten Wettkampf alle Höhen bis 1,71 Meter im ersten Versuch und stand dann als Sieger fest. Er überwand dann auch noch 1,73 Meter und durfte sich über den Gewinn der Goldmedaille freuen. Natürlich bedeutete diese Höhe eine neue PB, ebenso wie die 1,66 Meter von Robert, der sich die Bronzemedaille sicherte. Auf Felix schwang sich mit 1,56 Meter über eine neue persönliche Bestleistung und kommt im Hochsprung immer besser in Fahrt. Den Schwung der tollen Leistungen nahm Felix dann mit in den Dreisprung, in dem er mit 11,26 Meter nochmals eine Silbermedaille für die LG Sempt sicherte.

Auch die Mädels der W15 wussten zu gefallen. Leandra Lumengo und Christina Schätzl blieben nach ansprechenden Zeiten (8,66/8,69 Sekunden) im Vorlauf des Flachsprints hängen. Im Hürdensprint konnten sich Leandra und Miriam Ertl in 9,84/9,85 Sekunden für das B-Finale qualifizieren, in dem sie ihre Leistungen nochmals bestätigen konnten. Knapp an den Medaillen vorbei ging es dann für Enna-Luisa Buschner und Miriam im Kugelstoßen; 11,33 bzw. 10,92 Meter bedeuteten zwar jeweils PB, bescherte den beiden jungen Damen aber die Ränge 4 und 5, und damit knapp neben dem Podest.